Hybridkajak, was ist das denn schon wieder ?
Nächsten Monat ist es 2 Jahre her, dass ich mir im Anfibio Packrafting Store mein Packraft gekauft habe. Mittlerweile war es auch schon einige Kilometer auf Seen und Flüssen unterwegs und es werden sicher noch viele weitere folgen. Mit den Erfahrungen wuchsen allerdings auch die Ansprüche und Wünsche daran, was ich noch unternehmen möchte. Nach wie vor ist ein Festrumpfboot keine Alternative, wäre dann vielleicht ein solches Hybridkajak eine sinnvolle Ergänzung zum Packraft ?
Auf der Globetrotter Freiluft 2023 konnten wir am Fühlinger See ein paar andere (Luft)Boote ausprobieren und schauen wie sie sich darin auf dem Wasser anfühlen. Im Gegensatz zu den reinen Luftbooten, was ja im Grunde das gleiche Konzept wie bei den Packrafts ist, verfolgt man bei Out-Trade mit der Nortik Scubi-Reihe ein ganz anderes Konzept: eine Mischung aus Luftkajak und Faltboot, eine Serie von Hybridbooten. Im Jahr 2010 entstand mit dem Scubi 1 das erste Hybridkajak. Luftschläuche in den Seiten und dazu ein Kielrohr mit 4 Spanten. dadurch hat das Boot nicht nur mehr Steifigkeit, sondern auch einen schärferen Kiel. Ein verbeserter Geradeauslauf und höhere Geschwindigkeiten sind die Folge. 6 Jahre später kam dann das größere Scubi 1 XL auf den Markt. Für die, die es noch größer mögen (oder für Familien), gibt es noch die 2er und 3er. Genau das 1 XL Hybridkajak löst auf dem Fühlinger See beim Probepaddeln ein „oho, das hat was“ Gefühl aus.
Hybridkajak und Packraft haben ihre ganz speziellen Vorteile. Mal eben auf die schnelle und ganz unbeschwert eine Runde paddeln – dafür ist das Nortik Scubi 1 XL nicht so gut geeignet wie mein MRS Nomad S1. Dafür bietet es sehr viel mehr Platz und ist deutlich schneller. Auch der Aufbau ist weniger aufwendig, vom Packmaß und Gewicht ganz zu schweigen.
Nun ist es, ein Jahr später, tatsächlich so weit, das Scubi 1 XL steht bereit.
Nach einer ersten, ganz kurzen, Fahrt auf dem Otto-Maigler-See ging es am Sonntag zum Heider Bergsee … angeblich sollte es ab Nachmittag schön sonnig sein.
Denkste, es gab alles: Sonne, Regen, Hagel und obendrauf ganz viel Wind !
Aprilwetter eben.
Nach ausgiebigen Runden auf dem See steht fest: Der Eindruck von der Freiluft war ganz klar der richtige. Dieses Boot macht Spass, viel Spass. Bei dem Wind waren die Vorteile, die ein solches Hybridkajak mit sich bringt, ganz deutlich zu spüren. Bequem ließ sich eine „Reisegeschwindigkeit“ von 6 km/h halten. Im Spurt ist da noch mehr drin. Ich freue mich jetzt schon wie Bolle auf die erste Fahrt auf dem Rhein.
Für lange Strecken, Mehrtagestouren, scheint mir dieser Spross der Scubifamilie wirklich sehr gut geeignet – wenn man weder ein richtiges Faltboot noch ein Festrumpfboot haben möchte.
Aber mein Nomad wird ganz sicher nicht arbeitslos werden.
Weitere Eindrücke und Berichte der ersten Testfahrten werden folgen … … …