Eines ganz klar vorneweg:
Auch wenn wir unsere Ausrüstung durchaus zum Schwimmen und nicht nur beim Paddeln benutzen und damit auch viel Spass haben, ist sie dafür nicht bedingungslos empfehlenswert. Wer sportlich schwimmen will, sollte zu Schwimmneopren greifen !
Diese Liste ist dynamisch, da wird sich bestimmt noch das eine oder andere ändern.
Eine kleine „Materialliste“, so wie sie sich für uns bisher (12. 2021) als funtionell erwiesen hat. Die Entscheidung für die einzelnen Ausrüstungsgegenstände (Bekleidung) ergab sich aus Anforderungen auf Grund unserer geplanten Aktivitäten, den finaziellen Möglichkeiten und der momentanen Versorgungslage. Die ist zur Zeit nicht so rosig, leere Regale und keine Informationen über Nachlieferungen aus den Vetriebs- bzw Herstellungsländern. Neopren kommt nun mal zum überwiegenden Teil aus asiatischen Ländern. Nicht nur im Tauchshop um die Ecke, auch in den Online-Shops verschwinden die Bestände.
Bekleidung:
Zum Paddeln war es unser Bestreben, auch bei einem längeren Verweilen in kaltem Wasser, noch genügend geschützt zu sein. Wenn man das Boot mal nicht wieder klarbekommen kann, um darin an Land zu fahren. Da ist es möglicherweise schon ein großer Unterschied, ob man in 5 oder 15 Minuten wieder am Ufer ist und in trockene Klamotten steigen kann.
So fiel für uns die Variante, normale (warme) Kleidung mit einer darüber zu tragenden wasserabweisenden Schicht, für die kalte Jahres zeit völlig aus. Trockenanzüge, sei es zum Surfen, Tauchen oder speziell zum Paddeln, scheiden leider wegen des Preisniveaus aus. Also fiel die Entscheidung zugunsten von Naßneopren. Die nächsten Gewissenskonflikte: Wie dick ? Eignen sich Tauch- oder Surfneos dafür ? Beim Paddeln bewegt man sich ja intensiv im Schulterbereich. Je dicker so ein Anzug ist, umso unbeweglicher wird er. Aber je dünner, umso weniger Isolationswirkung. Als erstes wurden wir durch ein Angebot für einen 5,5 mm dicken Anzug neugierig und beschlossen und diesen anzugucken. Der stellte sich aber tatsächlich als zu unbeweglich heraus und wurde dann durch einen AquaFlex 5mm Wetsuit von Aqualung ersetzt. Das besonders flexible Material (AquaFlex 4-Wege-Superstretch) dieses Naßtauchanzuges ergibt eine hervorragende Beweglichkeit.
Bei Wassertemperaturen von 10° Ceslius (und sicherlich später auch noch weniger) bedarfs es auch eines Kälteschutzes für den Kopf, die Hände und Füße. Auch über den Kopf verliert man recht viel an Wärme, wenn man es auch wahrscheinlich zu vermeiden sucht, mit dem Kopf unter Wasser zu kommen, man sollte nicht drauf verzichten. Hier blieben wir (wie eigentlich bei den meisten Gegenständen) im Hause Aqualung und kauften uns 5 mm Hauben. Wobei sich der Kragen der Aqualung Dive, im Gegensatz zu dem der Aqualung Hood Comfort, als zu kurz erwies. Beim Schwimmen kommt es immer wieder zu erfrischenden Wassereinbrüchen. Nicht tragisch aber auch nicht schön.
Hände und Füße gilt es ebenfalls bei niedrigen Wassertemperaturen zu schützen. Schon nach recht kurzer Zeit verlieren die Finger schon im niedrigen zweistelligen Temperaturbereich ihre Beweglichkeit und das ist in einer Notsituation (und möglicherweise noch tieferen Temeperaturen) absolut nicht erstrebenswert. Ebenso wenn wir auch im Dezember noch schwimmen möchten.
Bei ersten Versuche erwiesen sich die Aqualung Kai in 2 mm nicht als ausreichend um damit länger als 15 Minuten bei 10 Grad ein angenehmes Gefühl in den Fingern zu haben. Ansonsten sind die Handschuhe wunderbar bequem. So folgten für Janine die Aqualung Thermocline in 5 mm, die auch noch über eine sehr gute Flexibilität verfügen. Ich bin mit meinen Aqualung Dry Comfort in 4 mm sehr zufrieden. Das Anziehen ist etwas umständlich, da sie eine doppelte Manschette haben und ein Teil davon unter dem Anzug getragen wird und der zweite drüber geschlagen werden muß.
An den Füßen starteten wir mit 2,5 mm Socken der Firma Scubapro, die Scubapro Hybrid Socks.Bei 10 Grad Wassertemperatur völlig in Ordnung, aber weniger oder über länger Zeit, da würden sie sicher nicht mehr ausreichen. Wir trugen sie in Kombination mit einfachen Wasser- bzw Strandschuhen von Lidl. Also überlegten wir uns es doch mit Neoprenstiefeln zu probieren. Sehr gut gefielen Janine die Aqualung ELLI, hatten eine super Paßform, fielen aber leider deutlich zu klein aus (gut eine Nummer) und zur Zeit nirgends passende zu bekommen. So entschieden wir uns dann für die Aqualung Echozip Boots 5mm. Damen mit etwas kräftigeren Fesseln bekommen da schnell Probleme beim Schlie
ßen des Reißverschlusses. Zum Schwimmen etwas steif, ansonsten ein wirklich guter Füßling mit stabiler Sohle. Die werden wir wohl eher zum Paddeln nutzen. Der nächste Versuch, jetzt mit Schwerpunkt schwimmen, sind die Cressi Metallite Socks in 5 mm und dazu (als Schutz gegen Steine und ähnliches) wieder ein paar Badeschuhe.
Als Ergänzung im Bereich des Oberkörpers, zum einen gegen das
eindringende Wasser über den Rückenreißverschluss und zum Abdichten im Bereich des Haubenkragens, besorgten wir uns Eiswesten in Form der Orca Heatseeker Vest. Ein deutlich angenehmeres Gefühl bestätigte diese Entscheidung.
Sonstiges Zubehör zum Schwimmen:
Man kann ja nichts in einem Spind einschließen und will auch nicht alles im Auto lassen, also braucht man Behältnisse, die Kleinkram sicher am Mann – respektive an der Frau – verwahren und Drybags für die größeren Sachen (Schuhe etc), die in einem Uferversteck bleiben können. Beim Schwimmen im Dunkeln wäre eine Stirnlampe nicht schlecht. Es fällt sicher noch eine Menge weiterer Kleinkram an. Nicht zu vergessen Ohrenstöpsel zum Schutz des Innenohrs vor dem kalten Wasser. Da haben wir jetzt die klassischen Ohropax, weil alle das, was man so als „Schwimmstöpsel“ findet, aus Silikon zu sein scheint. Bisher war entspanntes Schwimmen nur bedingt möglich. Durch den Auftrieb der Neoprensachen liegt man sehr wagerecht im Wasser und nimmt dadurch den Kopf stark in den Nacken. Dies führt dann nach längerer Zeit zu Verspannungen im Nacken und Rücken. Oder man versucht die Beine bewußt nach unten zu halten … auch nicht so toll. Dem versuche ich beim nächsten mal mit Bleigewichten an den Beinen und einem entsprechenden Gürtel entgegen zu wirken. Dazu bedarf es wohl nicht der Bleimenge, wie sie benötigt wird, um eine stabile Tauchlage zu erreichen. Ein leichtes Abkippen wäre ja bereits sehr schön. Mit jeweils 500 g nur an den Füßen war schon eine Besserung zu bemerken. Leider liegt jetzt eines der Gewichte auf dem Seegrund – Klettverschlüsse sind nicht immer optimal.